Vom letzten Seminar („Loslassen – wie geht das?“ mit The Work von Byron Katie)
möchte ich Euch berichten:
Eine Teilnehmerin – sie war mit den Nerven fertig- bekam nachts keinen Schlaf,
denn ihr Kind kam immer aus seinem Zimmer, oder rief nach ihr. Sie war wütend,
gleichzeitig total ausgelaugt. Durch die Arbeit mit The Work hat sie verstanden,
wie sie ihr Kind einlud wach zu bleiben, welches Entertainmentprogramm sie dem Kind immer bot,
wenn es herauskam und wie inkonsequent sie mit ihren Äußerungen war.
Mit großer Neugierde und ein paar Ideen ist sie nach Hause gefahren.
Heute kam eine mail von ihr:
Das Kind schläft vom ersten Tag nach dem Seminar durch, sie hat Zeit,
abends etwas für sich zu machen und hat sich erholt…
Folgender Glaubenssatz hat sie gestresst:
Ich muss eine liebe Mami sein, wenn mein Kind abends nicht schlafen kann
Die erste Frage von The Work lautet:
Ist das wahr?
Ihre ehrliche Antwort war: Ja.
Die zweite Frage von The Work ist:
Kannst Du absolut sicher wissen, hundertprozentig, dass das wahr ist?
Dass Du eine liebe Mami sein musst, wenn Dein Kind abends nicht schlafen kann?
Sie hat einen Moment überlegt und gesagt: Nein, eigentlich geht es doch darum,
den besten Weg zu finden, damit mein Kind schlafen kann. Es soll sich doch erholen.
Der Weg, den ich bis jetzt gegangen bin, mit lieb sein, weich sein, streicheln und betütteln,
scheint ja nicht dahin zu führen…
Dann habe ich ihr die dritte Frage von The Work gestellt:
Wie reagierst Du, wenn Du Deinen stressigen Gedanken glaubst?
Ihre Antwort: Eigentlich möchte ich lieb zu meiner Tochter sein. Aber innerlich koche ich.
Ich will, dass sie schläft. Ich bin sauer, weil ich kein Buch lesen kann oder mal einen Film gucken.
Fünf, sechs mal hintereinander kommt sie aus ihrem Zimmer. Wenn ich innerlich koche
und dann versuche, lieb und weich zu sein, fühle ich mich vollkommen daneben.
Ich bin nicht ehrlich, nicht authentisch, nicht ich. Das nervt.
Mein genervt-sein lasse ich dann später an meinem Partner aus oder an mir,
in dem ich mir Vorwürfe mache. Das ist alles irgendwie nicht richtig.
Ich bat sie, einmal tief zu atmen, und dann die vierte Frage von The Work zu beantworten:
Wer wärest Du ohne diesen Gedanken?
Das heißt, wer wärest Du, wenn Dein Kind zum dritten Mal am Abend aus seinem Zimmer kommt
und Du hast nicht den Gedanken, dass Du lieb und weich sein musst?
Sie ließ sich Zeit um in die Situation hinein zu spüren und sagte dann:
Das wäre ersteinmal erleichternd, wenn ich dieses Theater nicht spielen müsste.
Wenn ich ihr deutlich sagen dürfte, dass es jetzt Schlafenszeit ist
und sie hier draussen nichts mehr zu suchen hat.
Oh ja, das wäre schön!
Selbst, wenn sie dann nicht schläft, würde es sich sehr gut anfühlen, ehrlich, deutlich und klar zu sein.
Mit The Work kehren wir am Ende der 4 Fragen den Stress auslösenden Gedanken in sein Gegenteil
und finden dafür konkrete Beispiele:
Ich muss keine liebe Mami sein, wenn mein Kind abends nicht schlafen kann
Ihr erstes Beispiel: diese Strategie hat bis jetzt auch nicht funktioniert
Ihr zweites Beispiel: Ich muss keine liebe Mami sein, wenn ich das nicht so fühle.
Das ist Selbstverleugnung und macht mich wütend und zehrt an meinen Kräften.
Da hat meine Tochter auch nichts davon.
Ihr drittes Beispiel: Mit dem „liebe Mami sein“ unterhalte ich sie natürlich gut.
Im Grunde bin ich es, die sie vom schlafen abhält.
Ich streichle sie, erzähle ihr was und so weiter.
All das hatte sie vorher noch nicht so klar sehen können.
Im Prozess von The Work können wir oft mehrere Umkehrungen finden.
Ihre Zweite war:
Ich muss Ich sein, wenn mein Kind abends nicht schlafen kann
Ihr erstes Beispiel: Ich muss/möchte eigentlich IMMER ich sein.
Nicht nur, wenn meine Tochter abends nicht schläft.
Ihr zweites Beispiel: Wenn ich authentisch bin, bin ich ein gutes Vorbild für meine Tochter.
Sie soll nicht von mir lernen, dass man unter allen Umständen lieb sein muss.
Ihr drittes Beispiel: Wenn die Oma mein Kind ins Bett bringt, ist sie streng und das Kind schläft.
Das könnte also eine Möglichkeit sein, wie ich meiner Tochter helfen kann, gut einzuschlafen
und auch durch zu schlafen. Somit morgens ausgeruhter zu sein.
Die Teilnehmerin hat auf dem Seminar noch ein paar andere stressige Gedanken
zu dem Thema loslassen können. Der oben beschrieben war, so sagt sie, der erleichterndste
und erhellendste Prozess für sie gewesen.
Das Kind schläft seitdem durch und sie ist eine authentische Mami geworden. Dadurch spart sie viel Kraft,
ist ehrlicher und ihr Kind sieht die Realtität und nicht irgendein Märchen, dass nicht wahr ist.
Ach, ich liebe The Work!
So eine einfache Fragemethode kann so viel bewirken.
Außerdem hat die Teilnehmerin nach dem Seminar The Work weiter angewendet
und auch auf anderen Gebieten ihres Lebens „Ordnung reingebracht“, wie sie es nennt.
Ich liebe das an The Work:
Jeder kann es lernen und bei Stress und Schwierigkeiten einfach selbst anwenden.
Damit bin ich nicht abhängig davon, ob Freunde gerade ein Ohr haben und einen schlauen Rat wissen.
Oder ob ein Therapeut gerade Termine hat.
Haben Sie Fragen? Dann schreiben Sie mir einfach unter: https://inarudolph.de/kontakt
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