Ist „sich selbst lieben lernen“ anstrengend?
Muss man dafür diszipliniert sein?
Üben?
Sich beherrschen?
Was genau heißt: Selbstliebe?
Heißt das nicht, dass ich mir erlaube, so zu sein, wie ich bin?
Ist Liebe nicht erst Liebe, wenn sie bedingungslos fließt?
Oder sage ich mir:
„Ich kann mich erst lieben, wenn ich meinem Idealbild entspreche.
Erst, wenn ich liebevoller, gebildeter, attraktiver, erfolgreicher bin.
Erst muss ich noch abnehmen, eine bessere Arbeit finden und mit meinem Ex ins Reine kommen,
bevor ich mich lieben kann.“
Noch vor zehn Jahren ungefähr trug ich, wo ich auch stand oder ging, einen inneren Kritiker mit mir herum,
der mich in einer Tour anders haben wollte, als ich gerade war.
Nein, er war kein Unmensch, er hat es wirklich gut mit mir gemeint.
Und dennoch war es furchtbar anstrengend, ihm zuzuhören oder ihm gar zu folgen.
Er zeichnete mir ein schillerndes Idealbild von mir selbst und hängte es mir als Möhre vor die Nase.
Es war, als würde er beständig sagen:
„Erst, wenn Du Deinem Idealbild entsprichst, bist Du auch liebenswert. Also reiß Dich gefälligst zusammen,
gib Dir Mühe, arbeite hart und höre auf das, was ich Dir sage!“
Auf diese Weise habe ich das Glücklichsein immer auf später verschoben.
Auf einen fernen Zeitpunkt, an dem ich endlich so sein werde, wie es meinen Vorstellungen entsprach.
Kann aus so einem Umgang mit sich selbst Liebe erwachsen?
Wie man sich selbst selbst lieben lernen kann
Erst, als ich mich wirklich so nehmen konnte, wie ich bin, stellte sich auch ein Gefühl von Liebe ein.
Heute erlaube ich mir, Ärger zu fühlen, wenn ich nun mal ärgerlich bin.
Ich darf kompliziert und umständlich sein, wenn das gerade ehrlich dran ist.
Das ist das, was gerade ist. Ich darf Dinge ausprobieren, in den Sand setzen, und auch verlieren.
Ich habe ein JA zu mir selbst. Dieses Ja zu mir selbst erfordert manchmal ein Nein zum Anderen.
Dieses Nein ist aber letztendlich auch ein Ja. Denn es ist ehrlich, respektvoll und aufrichtig.
Indem ich mich unverstellt zeige, drücke ich meine Wertschätzung für mein Gegenüber aus.
Manchmal fühle ich mich eher wie ein Beobachter meiner selbst. Ach, das bin ich also auch!?!
Meine Reaktionen geschehen oft in einer derartigen Geschwindigkeit, das mein Verstand
und mit ihm der Kritiker sie gar nicht kontrollieren kann. Der Verstand kann ja immer erst im Nachhinein kritisieren.
Erst, wenn eine bestimmte Situation schon eingetreten ist, kann es sagen:
„NEIN! So soll es aber nicht sein! Das musst Du anders machen!“
Der kritisierende Verstand hängt immer hinter der Realität hinterher.
Mein eigenes Rezept, welches ich heute benennen kann lautet:
Ich bin das, was ich jeweils gerade bin.
Ich kümmere mich nicht um ein Konzept oder eine Analyse, wer ich bin oder sein sollte.
Ich muss nicht wissen, wer ich bin. Wenn ich etwas verändern möchte,
richte ich mich längerfristig und freundlichen Herzens darauf aus und schaue, ob es sich umsetzen lässt.
Im Juni und September gibt es Seminare speziell zum Thema Selbstliebe
Im Grunde glaubte ich früher:
„Ich muss erst perfekt sein.“
Kennst Du diesen Gedanken auch? Vielleicht nicht für dein komplettes Leben – wohl aber für einige Bereiche?
Wo musst Du perfekt sein und wie fühlt sich das an?
Immer, wenn ich in meinem Leben geglaubt habe, dass ich perfekt sein muss, war ich ziemlich angespannt.
Vor ungefähr zehn Jahren habe ich mal eine Work dazu gemacht
und mich von dieser Idee, perfekt sein zu müssen, befreit.
Hier erzähle ich Dir, was ich gemacht habe:
Liebe Ina,
ein schöner Artikel über eine Erfahrung, die ich zur Zeit auch machen darf. Der Gedanke „perfekt sein zu müssen“ hat mich vor rund einem Jahr noch so blockiert, das ich meinen Job als Tanzlehrerin an den Nagel gehangen hab, weil ich das Gefühl hatte, nicht gut genug zu sein. Nun habe ich eine zweite Chance bekommmen und nutze sie, diesmal ganz ohne Druck. Ohne den Gedanken „perfekt sein zu müssen“ und ohne die Gedanken „Ich schaff das nicht“ oder „Ich bin nicht gut genug“ Und es läuft super – sogar besser als anfangs erwartet. 😉 Ich bin immer wieder erstaunt, wie sehr Gedanken uns blockieren und welche Fähigkeiten wir entdecken können, wenn wir diesen Gedanken keinen Glauben schenken.
Liebe Grüße
Steffi
Wunderbar! Ich freue mich über die zweite Chance! Und das es gut läuft! 🙂
Liebe Ina,
ich liebe es dir zuzuhören und ich liebe die Art und Weise wie
du die Work machst und erklärst.
Wenn ich dir zuhöre bin ich danach um Vieles entspannter,
mein Denken spürt sich viel freudiger und lebendiger an und mein Leben um Vieles leichter.
Danke
Andrea
Oh, das freut mich! 🙂
Hallo Ina,
du hast das Thema toll dargestellt mit deiner ruhigen emphatischen Stimme und deinem anschaulichen Beispiel.
Das ist ein wirklich hilfreiches Instrument die vier Fragen. Ein Werkzeug, welches uns so viel Anspannung ersparen kann.
Ich über dann mal weiter 🙂
Viele Grüße, Sven
🙂
Liebe Ina, es ist immer wieder deutlich spürbar wie du The Work liebst. Und da ich The Work auch so liebe, lacht und strahlt mein Herz, wenn ich dir zuhöre.
Liebe Grüße
Ute
Oh schön! 🙂
Liebe Ina,
ein perfekt unperfektes Video. Sehr angenehm dir zuzuhören. : ) ♥
Was machst du denn mit Menschen die sich schwer tun ins Fühlen zu kommen oder die gar meinen sie denken das sie fühlen?
Liebe Grüße
Martina
Liebe Martina,
ich glaube, das würde sich in einer Einzelsitzung schon aufdröseln… das kann ich ganz schlecht so pauschal beantworten… muss ich selbst erstmal fühlen 😉
Liebe Ina,
Wie wunderbar, dass Du ausgerechnet dieses Thema für Deinen Blogeintrag gewählt hast! Er passt wie die berühmte Faust auf mein Auge gerade in diesen Tagen! Es tut gut zu bemerken, dass es uns allen ähnlich geht mit unserer Angst uns zu zeigen, wer wir wirklich sind und sein können! Und dabei ausserdem festzustellen, dass niemand ausser uns die perfekt-hohen Ansprüche an uns stellt.
Vielen Dank für Deinen Videobeitrag!
Ja, oder? Wir sind uns alle gar nicht so unähnlich. Ich mag es, diese Mauern zwischen uns Menschen gar nicht erst hoch zu ziehen…
Liebe Ina,
sich selbst lieben heißt bedingungslos lieben – ist nicht immer einfach, aber es lohnt sich auf jeden Fall!
Toller Beitrag!
Liebe Grüße
Christine
Oh ja, es lohnt sich! 🙂
Supi! Dankeschön.
Das berührt mich alles sehr symphatisch!
Richtig kreativ kann man ja werden, wenn man die Kontrastprogramme sich ausdenkt… Wenn mir etwas Pfiffiges einfällt, melde ich mich nochmal!
Das tut sooo gut! Anhören, anhören, anhören und dann raus in den Tag. Befreit, leicht und mit sich verbunden. Alles nur Glaubenssätze, die man früher eingeredet bekommen hat und NICHT wahr sind! Was alles in unseren Zellen gespeichert ist und nur darauf wartet erlöst zu werden. Danke meine liebe Ina, die Aufgaben dürfen kommen. „Kommt, ich habe keine Angst vor euch. Na kommt, traut euch.“
Liebe Ina,wie schnell ich doch immer wieder durch „wie würde ich mich ohne diesen Gedanken fühlen?“ in eine Leichtigkeit,Lässigkeit,Unbeschwertheit finde….immer wieder beeindruckend…du kannst das alles so wunderbar in Worte fassen und mir aus dem Herzen sprechen….freu mich sehr über jeden Beitrag von dir…schön,dass es dich gibt ..liebe Grüsse von Andrea
Liebe Ina,
für mich ist – Sich selbst zu lieben der Grundstock auf dem alles andere aufbaut.
Wer dies einmal erkannt hat, ist auf dem Weg der Allumfassenden Heilung
und auf dem Weg der Allumfassenden Liebe.
Und damit ist es ein Geschenk an sich selbst und für die Welt.
Darum danke ich Dir, für diesen wertvollen Beitrag.
Alles Liebe
Frank