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Hör auf, richtig sein zu wollen!

Manchmal schwirrt mir der Kopf. Das passiert, wenn ich vergessen habe, mir selbst zuzuhören. Wenn ich die Meinung von anderen Menschen wichtiger nehme, „Wissen“ aus Büchern übernehme, anstatt mir Zeit zu gönnen um selbst zu fühlen und selber zu denken.

Was ist für mich wahr? Wahrheit kann ich sofort spüren. Wahrheit befreit. Wenn ich zu einem guten Freund ehrlich sein kann und die Worte wähle, die tatsächlich ausdrücken, was ich fühle. Wenn ich kein Blatt vor den Mund nehme. Dann spüre ich meine augenblickliche Wahrheit als Befreiung. Im Gegensatz dazu kann ich ganz genau spüren, wie anstrengend und unfrei es sich anfühlt, herum zu eiern, mein Anliegen in umschreibende Worte zu kleiden, von denen ich annehme, dass ich mich damit nicht in die Nesseln setze.

Wie geht es mir, wenn ich meine Worte und mein Handeln danach richte, was anderen vermutlich besser passt?

Und in was für einer Welt leben wir, wenn jeder versucht, richtig sein zu wollen? Wer legt denn fest, wann es richtig ist? Die Welt ist voller Meinungen.

Die einen glauben, sie wissen, wie es geht. Die anderen glauben, dass sie die einzigen sind, die nicht wissen, wie es geht. (Für „es“ kannst du „das Leben“ einsetzen oder was immer du willst. „Heilung“, „Geld verdienen“, „glücklich werden“, „Kinder erziehen“ etc.)

Wieder andere glauben, man muss denen glauben, die es wissen können, und es gibt auch Menschen, die glauben, dass niemand es weiss. Und wenn ich jemanden suche, der meine Meinung bestätigt, werde ich den auch finden. Am Ende weiß keiner, was dieses „richtig sein“ eigentlich sein soll.

Wie wäre es, wenn es mir genügen würde, dass ich meine jetzige, momentane Wahrheit finde und spüre? Wenn ich keine Wahrheit bräuchte, die für immer gilt? Wenn sich meine Wahrheit auch wieder ändern darf? Denn das tut sie, je nachdem, welche Informationen ich habe, wie es mit meiner Gesundheit bestellt ist, ob Geld auf meinem Konto ist und ob ich mich gerade geborgen fühle.

Wie wäre es, wenn ich nicht wissen muss, was ich morgen sagen werde?

Wenn ich das einfach morgen entstehen lassen kann? Ohne Anspruch auf Richtigkeit. Ohne langes Vordenken und Vorplanen? Wenn du nicht für andere richtig sein willst sondern nur für dich selbst? Dich selber zum Ausdruck bringst?

Sicher gibt es Momente, in denen es hilfreich ist zu planen und zu denken. In meinem Leben sind das vielleicht 3-4 Stunden am Tag. Maximal. Alles andere kann ich mit meiner Intuition erledigen. Wir haben das Denken kultiviert und nun denken wir uns den ganzen Tag unsere Köpfe heiss. Sehr oft werde ich gefragt, wie man denn dieses Gedankenkreisen wieder loswerden kann.

Meine Antwort: indem wir dem Denken nicht so einen übermächtigen Stellenwert geben. Wir vernachlässigen unsere Sinne. Das Leben ist so unfassbar reich, wenn ich mir erlaube, die Sinne zu öffnen. Es gibt immer etwas zu spüren, und wenn es nur die Tischplatte ist, oder ich die Seiten meines Kalenders umblättere. Ich brauche darüber nichts denken. Es reicht, es wahrzunehmen.

Ich muss nicht sagen: Oh, was für schöne Seiten, oder mich bemühen, dem etwas Gutes abzuringen. Das ist die Kategorie des Denkens. Es genügt, mit meinen Augen zu sehen und mit meinen Ohren zu hören. Mit meinen Händen und dem ganzen Körper zu empfinden. Ich muss nicht alles erklären und verstehen. Ich wähle Lebendigkeit. Die hat auch keinen Anspruch auf Richtigkeit. Ich erlaube mir, zu fühlen, was ich fühle. Ich lasse mich bewegen, berühren. Ich liebe das lebendige Leben.

Woran merkst du, dass das Denken in deinem Leben einen zu großen Stellenwert eingenommen hat? Welchen deiner Sinne möchtest du wieder mehr benutzen? (ich freue mich wieder über deinen Kommentar etwas weiter unten im Kommentarfeld!)

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Über Ina Rudolph

Zwanzig Jahre hat sie als Schauspielerin gearbeitet, dann lernte sie THE WORK kennen und lieben. Sie schreibt Bücher darüber, gibt Seminare, und hilft Menschen in Einzelsitzungen, bessere Perspektiven zu sehen als Kummer und Schmerz. Wenn Sie mehr wissen wollen, schreiben Sie doch eine Nachricht über das Kontaktformular.

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21 Kommentare

    • Ina Rudolph

      Oh ja, danke! Lina Maly finde ich Klasse! Und dies war das erste Lieb, was ich von ihr gehört habe und es ging mir direkt unter die Haut: „Sind wir denn nie schön genug? Sind wir nie schön genug, so wie wir sind?“

      Danke für die Erinnerung! 🙂

      Antworten
  1. Anja

    Liebe Ina, bei der Traumatherapeutin Dami Charf habe ich mal folgenden Satz gelesen oder gehört: „Wir sind „Denker“ nicht „Leber“… .“ Er drückt genau meinen Alltag aus: immer alles schon im Vorfeld „zerdenken“ bevor ich einfach mal hinspüre, wie es tatsächlich IST (Sosein – wie es im Zen so schön heißt).
    Vielen Dank für Deine wertvollen Beiträge…
    Anja

    Antworten
    • Ina Rudolph

      Danke für den Spruch… ja, ich entwickle mich gerade zum Leber… 🙂

      Antworten
      • Lucia

        So schön, es gibt nicht nur die Leber 🙂

        Antworten
  2. Petra

    Genau danke ich habe es geschafft es zu erkennen
    Jetzt ist die Zeit dran es jeden Tag umzusetzen.
    Es genügt nicht durch die Wand ein Loch zu hauen
    um das zu sehen was ich möchte
    Es ist wichtig jeden Tag dafür zu tun das die Mauer
    fällt und ich im Land stehe indem ich ganz einfach stehe
    und lebe und Tue und mir genüge.
    Herrlich.

    Gemerkt genüge ich mir – bin ich bei mir
    und tue mit Freude das ich im Moment gerne tue.

    danke für deine Impulse

    Antworten
    • Ina Rudolph

      🙂

      Antworten
  3. Brigitta Frei Wülser

    Ja liebe Ina, so geht es mir immer öfters. Ich spüre immer deutlicher meinen Widerstand mir zu „überlegen“ was ich will. Ich finde es anstrengend überlegen oder überheblich zu sein und meine Gedanken über meine Sinne und das Leben zu heben. Im Moment spüre ich Freude, dass du nach Bern kommst! Sei lieb von mir umarmt Brigitta Frei

    Antworten
    • Ina Rudolph

      Liebe Brigitta, bist du an dem Wochenende da? Und möchtest du als Assistentin dabei sein? Sei lieb gegrüßt
      INA

      Antworten
      • Brigitta Frei Wülser

        Liebe Ina, ich bin sehr gerne dabei. Ich habe es mir gleich eingeschrieben. Mit liebem Gruss Brigitta

        Antworten
  4. Ulrike Pilz-Kusch

    Liebe Ina,

    danke für den berührenden Artikel :-). Du sprichst mir aus der Seele.
    Deine Worte hören sich so an, als ob Du Focusing kennst. Stimmt das? Ich habe in Focusing eine wunderbare Methode entdeckt, aus dem Kopf in den Körper zu kommen, Zugang zu meinem inneren Kompass ( meiner Intuition, meiner inneren Stimme…) zu finden und gezielt Antworten und Entscheidungen in mir zu finden, die wirklich stimmen und sich körperlich erleichternd anfühlen, meist verbunden mit einem Energieschub 😉 🙂

    Antworten
    • Ina Rudolph

      Liebe Ulrike, Focussing habe ich nur gestreift. Ich finde es so schön, dass wir heute so eine Vielfalt an Methoden haben, so dass für jeden etwas dabei ist. Bei den Methoden, die ich kenne, kommen viele dort an, nicht alles zu glauben, was so man so den lieben langen Tag denkt. Und auch – dem Denken überhaupt nicht so ein übermässiges Gewicht zu geben. 🙂

      Antworten
  5. Brigitte Reinard

    Liebe Ina,
    komisch – das „Problem“ mit dem Denken beschäftigt mich schon längere Zeit. Ich denke und denke und denke …..und vergesse mich selbst dabei. Ich denke, dass ich dies und das tun muss – um akzeptiert, wahrgenommen usw. zu werden. Heute morgen wachte ich auf und mir kam folgender Gedanke (der für mich eine Befreiung darstellt): Ich brauche nicht mehr zu denken, dies und das zu tun und was bringt mir Erfüllung und begeistert mich so, dass ich dafür brenne und vor anderen dastehe, um zu hören: Das ist aber toll, dass du das auch noch kannst. Ich will das nicht mehr und spüre, es ist gut. Ich bin so weit, dass ich sagen kann, ich tue das, was ich will für mich.
    Plötzlich ist vieles Denken weg. Ist das so, wenn ich „frei“ bin?
    Und dann dein Blog! Danke dafür.
    Liebe Grüße
    Brigitte

    Antworten
    • Ina Rudolph

      Liebe Brigitte, wie schön! Immer wieder treffe ich Menschen, die sich Sorgen machen, dass sie egoistisch sind, wenn sie nur noch das machen, was für sie stimmig ist. Sie befürchten, dass sie dann nichts mehr gebacken bekommen und hartherzlich und ablehnend zu andren Menschen sind.

      Und das Gegenteil ist der Fall. Ich WILL ja nicht hartherzig sein, das tut mir selber nicht gut. Ich WILL ja Dinge gebacken bekommen. Wenn ich das tue, was sich für mich stimmig anfühlt, ist es oft auch für andere klarer (kein rumeiern mehr) und auch stimmiger… 🙂

      Antworten
  6. CF

    Ich merke immer, dass ich zu viel denke, wenn ich weniger fühle…und vom wirklichen Leben getrennt bin.
    Danke für deine Zeilen liebe Ina! Und die Erinnerung daran sich wieder mehr aufs Fühlen zu besinnen.

    Antworten
  7. Angelika

    Danke Ina!

    Allein der Betreff: „Hör auf, „richtig“ sein zu wollen“ – hat mir bei all den e-Mails heute, ein Lächeln ins Gesicht gezaubert…..:)).Danke, für die Erinnerung!!!! Herzliche Grüße aus Graz Angelika

    Antworten
  8. Ulrich

    Ja, es ist schön, dass ich lebe und spüren kann, so zu sein, wie bin, das ist allein schon ein Geschenk, denn ich bin „immer richtig“ auch im vermeintlich ´falschen Tun oder Sein´! Deshalb wiederhole ich das jeden Tag, „ich bin immer richtig“ und das ist so guut so, so wie es (ich bin) ist.
    Ganz liebe Grüße und vielen Dank, dass du mich erneut daran erinnert hast. …
    Ulrich

    Antworten
  9. Silvia S.

    Wie immer von Herzen Danke, liebe Ina, für deine Worte und Anregungen.

    1.) Woran ich merke, dass das Denken in meinem Leben einen zu großen Stellenwert eingenommen hat?
    Ich nehme mich als unruhig, nervös, angespannt, gereizt, gestresst, irgendwie unzufrieden und erschöpft wahr.
    Ich fühle mich irgendwie im Hamsterrad, eingeengt, begrenzt, gehemmt und blockiert. Manchmal drückt es sich als Kopfschmerz aus, oft nehme ich schon einen angespannten Körper (angespannte Muskeln) wahr.
    Auch fühlt „ES“ sich wie Blei an den Füßen an. Ich trete auf der Stelle, komme irgendwie nicht weiter, bemerke, wie ich mich immer wieder im Kreis drehe, bis mir ganz schwindlig wird.

    2.) Welchen meiner Sinne möchte ich wieder mehr benutzen?
    Es gab eine Zeit, wo ich „MICH“ kaum noch gefühlt habe.
    Mit „Mich“ ist eine innere Ruhe, Freude, Zufriedenheit, Güte, Liebe, Toleranz, also innerer Friede gemeint. Und das ist auch das, auf das ich mich wieder mehr und mehr konzentriere.

    3.) Wie es mir geht, wenn ich mein Handeln und meine Worte danach richte, was anderen vermutlich besser passt?
    Ich fühle mich von mir getrennt, ich fühle ganz genau: „DAS“ bin ich NICHT!
    Ich fühle den Betrug an mir selbst in Form von Unzufriedenheit, Gereiztheit, Stress, Angst, Anspannung und Einengung.

    4.) In welcher Welt leben wir, wenn jeder versucht, richtig sein zu wollen?
    Ich schaue aus dem Fenster, ich höre Radio, ich schaue Fernsehen, ich nehme die Menschen wahr, die ich im Supermarkt, im Zug, auf der Straße begegne, ihre Reaktionen, ihre Art sich zu bewegen .
    Ja, in welcher Welt eigentlich. . . ?
    Ich nehme künstliche Freundlichkeit, Angst, Hektik, Stress, Unsicherheit, Verzweiflung und Gereiztheit wahr.
    Ich lebe in einer Welt, in der ich spüre, dass Menschen Angst vor mir haben und ich Angst vor Menschen habe, sie für mich unberechenbar , unzuverlässig, unehrlich und aggressiv sind (und ich mich selbst ebenso empfinde).

    Herzlichen Dank für deine Fragen, liebe Ina!!!

    Während ich deine Worte so las, tauchten bei mir zwei neue Fragen auf.
    Was ist denn eigentlich „Wissen“? und
    Was ist eigentlich „Wahrheit“?

    Ganz liebe Grüße und noch einen schönen Herbsttag 🙂 von Silvia

    Antworten
  10. Alex

    wie immer, mit vollem Interessen gelesen! Danke Ina!

    Antworten
    • Ina Rudolph

      Sehr gern! Ich teile nur, was mich selbst bewegt und gehe davon aus, dass es auch andere Menschen bewegen könnte! 🙂

      Antworten
  11. Antonia

    Man muss immer in Bewegung sein, sonst verliert er sich

    Antworten

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